Flüsse im Portrait

Jeder Fluss hat seinen ganz besonderen und eigenen Chrakter. Wir stellen Ihnen die Flüsse, welche Sie bei der Wanderung auf dem Sieben-Flüsse-Wanderweg überqueren, hier kurz vor.

Kieselstein flippen an der neuen Mainschleife bei Unterbrunn. Foto: Andreas Hub

Main: Der Dynamische

Zwei Quellflüsse hat der Main: der Weiße Main verdankt seinem Namen dem hellen Granitgestein des Fichtelgebirges, der Rote Main den lehmigen Schichten der Fränkischen Alb bei Bayreuth. Man erzählt sich, dass zwischen Hallstadt und Kemmern ein Wassergeist im Fluss spukt: der Mainpöppel. Seit den 1990er Jahren wird der Obermain Schritt für Schritt wieder naturnah gestaltet. Eisvogel, Biber, Barbe und Prachtlibelle finden so gute Lebensbedingungen.

 

Quelle und Länge: Zusammenfluss von Rotem und Weißem Main am Schloss Steinhausen bei Kulmbach (474km; Roter Main: 72km, Weißer Main: 52km)

Fischpass an der Itz bei Rattelsdorf. Foto: Andreas Hub
Baunachmündung bei Hochwasser Februar 2016. Foto: Thomas Ochs

Baunach & Itz: Die Geheimnisvollen

Itz und Baunach münden nicht weit voneinander zwischen Rattelsdorf und Baunach in den Main. Bei Hochwasser verwandeln sie den Talgrund in eine weitläufige Seenlandschaft. Von Weiden und Erlen begleitet, schlängeln sich die beiden Schwersternflüsse durch grüne Talgründe. Im Frühling vollführt der Kiebitz seinen spektakulären Balzflug und im Sommer staken Störche durch die blühenden Wiesen. Schöner Talblick vom Kraiberg bei Baunach.

 

Quellen und Längen: Itz bei Stelzen i. Thüringer Wald (79km) – Baunach am Großen Breitenberg (Bad Königshofen i. Grabfeld) (66km)

„Ich, die Baunach, so klein, bin ein gutes Schwesterlein von meinem Bruder Main.
Dieser bringt mich, welch ein Segen, auf wundervollen Wegen zu unserem Vater Rhein.
Gemeinsam strömen wir zum Meere hin, dort wartend auf den Neubeginn, denn dies ist unser Lebenssinn.“ Ewald Schmitt, 2015

Sand- und Kiesinseln der naturnah gestalteten Regnitz bei Sassanfahrt. Foto: Andreas Hub

Regnitz: Die Fliessende

Ein bisschen Namensverwirrung gehört dazu im Regnitztal: aus Pegnitz und Rednitz wird die Regnitz. Sie ist ein Sandfluss mit hellen Kieselsteinen. Sandgrasnelke und Ameisenlöwe leben hier. Erdbeeren, Spargel, Knoblauch, Zwiebeln und Gemüse gedeihen gut. Seit Jahrhunderten ist das Regnitztal eine wichtige Nord-Süd-Verbindung. Ehemals der Ludwigskanal und heute der Main-Donau-Kanal ermöglichen die Schiffsverbindung vom Schwarzen Meer zur Nordsee.

Quelle und Länge: Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz bei Fürth (64km)

Rauhe Ebrach kurz vor der Mündung in die Regnitz bei Pettstadt. Foto: Andreas Hub

Aurach, Rauhe & Reiche Ebrach: Die Glitzernden

Aurach, Rauhe Ebrach und Reiche Ebrach fließen der Regnitz aus dem Steigerwald zu und bringen viel Sand mit. Teichwirtschaft, Mühlentechnik und Wiesenbewässerungswehre haben die Flüsse verändert.
Zwischen waldreichen Höhenrücken liegen die weiten Talgründe, in denen sich Biber und Storch seit einigen Jahren wieder zu Hause fühlen. Und im Frühling kann man die Bekassine bei ihrem Balzflug beobachten.

Quellen und Längen: Aurach bei Oberaurach (40km) – Rauhe Ebrach bei Rauhenebrach (48km) – Reiche Ebrach bei Ebersbrunn (57km)